ICAN Austria fordert die einzige österreichische Bank mit Investitionen in Nuklearwaffen, die Erste Bank, auf, diese Unterstützung von Massenvernichtungswaffen umgehend zu unterbinden. Die kürzlich veröffentlichte Studie „Don’t Bank on the Bomb“ von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (ICAN) und der niederländischen Organisation PAX überprüfte über 441 Finanzdienstleister bezüglich Investitionen in Hersteller von Nuklearwaffen. Die Erste Bank ist darin mit Krediten über 76 Millionen US Dollar gelistet. Weltweit stellten Finanzinstitutionen 402 Milliarden US Dollar für die Entwicklung, Instandhaltung und Modernisierung zur Verfügung.
„Keine Bank, kein Pensionsfonds oder Versicherungsunternehmen sollte finanzielle Beziehungen zu Unternehmen unterhalten, die an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen beteiligt sind“, fordert Susi Snyder von der niederländischen Nicht-Regierungsorganisation PAX und Ko-Autorin der Studie.
Im Hinblick auf die am 8. und 9. Dezember 2014 in Wien stattfindende Staatenkonferenz zu den „humanitären Auswirkungen von Kernwaffen“ und dem Entschliessungsantrag zur nuklearen Abrüstung, der im Juli 2014 einstimmig im österreichischen Parlament verabschiedet worden ist, ist dies ein unhaltbarer Zustand in Österreich. Österreich hat eine der progressivsten Positionen gegenüber Nuklearwaffen weltweit.
„Das Bundesverfassungsgesetz über ein atomfreies Österreich, ein einzigartiger, einstimmiger Parlamentsbeschluss und die Verbotsforderung durch Bundespräsident Heinz Fischer vor der UNO im Jahre 2013 sollten für österreichische Finanzinstitute Anlass genug sein, sich von der Investition in Nuklearwaffen und deren Technik zu verabschieden.“ erklärt Nadja Schmidt, Direktorin von ICAN Austria.
„Nuklearwaffen sollten stigmatisiert, verboten und vernichtet werden, bevor sie uns auslöschen.“
forderte Bundespräsident Heinz Fischer vor der UNO (2013).
Laut der Studie hat bislang kein österreichisches Institut Richtlinien bezüglich Investitionen in Nuklearwaffen und deren Produzenten. Obwohl das Thema in den letzten Jahren deutlich an Relevanz gewonnen hat, wird es von österreichischen Finanzinstituten nachrangig hinter Streumunition oder Landminen behandelt.
„Der einzige Weg die humanitären Konsequenzen von Nuklearwaffen zu vermeiden ist sie zu ächten und abzuschaffen. Diese grausamen und willkürlichen Waffen zu stigmatisieren und deren Finanzierung zu unterbinden, ist ein erster Schritt,“ erläutert Susi Snyder.
Weitere Informationen
Komplette Studie „Don’t Bank on the Bomb 2014“ von PAX
„Hall of Shame“ auf dem 133. Platz: Erste Bank
In den Medien
Über den Report wurde in den österreichischen Medien berichtet. In der Wiener Zeitung sowie im Wirtschaftsblatt wurde unsere Direktorin Nadja Schmidt zitiert mit der Aufforderung an österreichische Finanzinstitute „sich von der Investition in Nuklearwaffen und deren Technik zu verabschieden.“
Susi Snyder, die Ko-Autorin des Reports, wurde ebenfalls zitiert: „Keine Bank, kein Pensionsfonds oder Versicherungsunternehmen sollte finanzielle Beziehungen zu Unternehmen unterhalten, die an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen beteiligt sind.“
Weitere Berichte sind in der Tiroler Tageszeitung, in den Salzburger Nachrichten, sowie in der Kleinen Zeitung zu lesen.