Die Spannung steigt und die Vorbereitungen für das ICAN Civil Society Forum laufen auf Hochtouren. Stattfinden wird es mit internationaler Beteiligung von 6. bis 7. Dezember 2014 in der Aula der Wissenschaften in Wien. Im folgenden Interview erzählt uns ICAN Austria-Koordinatorin Nadja Schmidt, was sie sich vom Forum erhofft und wünscht, und warum möglichst viele (junge) Menschen daran teilnehmen sollten. Mehr Informationen gibt es auf unserer Webseite oder registriere Dich für unseren Newsletter, um kontaktiert zu werden, sobald die Registrierung für das ICAN Civil Society Forum gestartet wird.
Was wird das Thema des ICAN Civil Society Forums sein?
Das Forum trägt den Titel „The courage to ban nuclear weapons“ und wie der Titel schon verrät, wird sich in den zwei Tagen alles um den Mut, Nuklearwaffen zu verbieten drehen. Den Teilnehmer*innen – ob erfahrene*r Akivist*in, Expert*in, Akademiker*in oder Newcomer*in – soll eine einzigartige Erfahrung geboten werden, die informativ und vor allem inspirierend ist.
Was erhoffst Du Dir von diesem Event?
Gemeinsam mit all den Organisationen und Institutionen, die wir als ICAN repräsentieren, werden wir ein starkes gemeinsames Statement gegen den Besitz von Atomwaffen abgeben und uns dafür einsetzen, dass alle erkennen: die Zeit ist reif für Verhandlungen über ein neues rechtliches Rahmenwerk zum Verbot von Atomwaffen. Wir wollen bei der internationalen Konferenz, die gleich nach dem ICAN Civil Society Forum stattfinden wird, auf Staaten einwirken, um diese in Richtung eines Verbots zu bewegen. Wir fordern Regierungen dazu auf, Mut zu zeigen und das Richtige zu tun. Die Zivilgesellschaft wird jene, die den Mut aufbringen, Verhandlungen eines Atomwaffenverbots zu beginnen, unterstützen. Wir haben es in der Hand, die Verhältnisse für einen politischen Durchbruch zu schaffen. Es ist an der Zeit, Nuklearwaffen zu verbieten – und Wien wird in dieser Hinsicht entscheidend sein!
Was sind deine Erwartungen an die am 8. und 9. Dezember in Österreich stattfindende dritte internationale Konferenz zu den humanitären Konsequenzen von Kernwaffen?
Seit der Oslo-Konferenz 2013 haben sich mehr und mehr Staaten der Verurteilung der humanitären Konsequenzen von Nuklearwaffen angeschlossen. Gleichzeitig haben Staaten aller Regionen der Welt begonnen, offen darüber zu sprechen, was ein Verbot von Nuklearwaffen wohl für nukleare Abrüstung bedeuten würde. Die zunehmende Unterstützung solch eines neuen rechtlichen Instruments wurde vom Vorsitz der Nayarit-Konferenz in Mexiko anerkannt, als dieser erklärte, die Zeit für den Beginn von Verhandlungen sei gekommen. Bei der Wiener Konferenz im kommenden Dezember erwarten wir, dass eine Mehrheit der anwesenden Staaten zu einem Bündnis für eine Verbotskonvention verschmilzt und sich zu solch einer mutigen zeitlichen Frist bekennt, wie sie in der Nayarit-Zusammenfassung steht. Man kann sagen, dass die Zivilgesellschaft zu Recht langsam ungeduldig wird!
Warum sollten Aktivist*innen sich anmelden?
Aktivist*nnen weltweit sollten nach Wien kommen, um den Umfang und die Vielfalt der Kampagne zu veranschaulichen. Wir wollen, dass teilnehmende Regierungen den Druck der verschiedenen Kampagnen-Gruppen zu spüren bekommen. Und wir brauchen die Kraft, die Ideen und das Engagement unserer Aktivist*innen um Regierungen in Wien zu inspirieren und um sicherzustellen, dass unsere Botschaft auch die Hauptstädte erreicht. Wir müssen der Welt vor Augen führen, dass ein Verbot nicht nur möglich, sondern auch dringend ist, und von einer genauso starken wie vielfältigen Zivilgesellschaftskampagne unterstützt wird.