Eine Reihe an Banken, die insgesamt über 1.7 Billionen Euro verfügen, haben eigene Richtlinien eingerichtet, die strikt Investitionen jeglichen Typs in jegliche Art von Nuklearwaffenproduzenten verbieten. Diese 18 Banken wurden in der „Hall of Fame“ des Berichts „Don’t Bank on the Bomb“, Edition 2016, porträtiert. Diese Hall of Fame-Institutionen sind ansässig in Australien, Dänemark, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich.

„Regierungen haben entschieden, 2017 über einen Nuklearwaffenverbotsvertrag zu verhandeln, und nun ist die Zeit für Banken, Pensionsfonds und Versicherungen gekommen, sich darauf einzustellen und finanzielle Beziehungen mit Firmen, die in Geschäfte mit Nuklearwaffen verstrickt sind, zu unterbinden,“ sagt Susi Snyder, von der Organisation PAX und Autorin des Berichts. Der Bericht zeigt außerdem, dass weitere 36 Finanzinstitutionen Richtlinien haben, die Nuklearwaffen dezidiert als besorgniserregend deklarieren, und gewisse Investitionen daher einschränken. Obwohl diese Richtlinien Schwachstellen aufweisen, zeigen sie dennoch, dass es ein Stigma gegen Investitionen in Nuklearwaffen gibt. PAX ruft diese Institutionen dazu auf, ihre Maßnahmen zu verstärken, und „Don’t Bank on the Bomb“ bietet zugeschnittene Empfehlungen für jede Finanzinstitution, die einen solchen Weg verfolgen möchte.

Investitionen sind nicht neutral. Finanzierung und Investition sind aktive Entscheidungen, basierend auf klaren Einschätzungen über Unternehmen und deren Plänen. Institutionen, die Beschränkungen für Investitionen in Nuklearwaffenproduzenten durchsetzen, reagieren damit auf das wachsende Stigma gegen Nuklearwaffen.

Sämtliche nuklear bewaffnete Länder modernisieren ihre Arsenale und „Don’t Bank on the Bomb“ beschreibt wie 27 private Unternehmen zentrale Bestandteile zur Herstellung von Nuklearwaffen produzieren, und nennt jene 390 Banken, Versicherungsfirmen und Pensionsfonds, die weiterhin in nuklearwaffenproduzierende Unternehmen investieren.

Da ein Vertrag zum Verbot von Nuklearwaffen 2017 verhandelt wird, sollten Staaten ein Verbot für die Finanzierung in diesem Vertrag verankern, um einen zusätzlichen Anreiz für die Finanzindustrie zu bieten, diese mit Nuklearwaffen assoziierten Unternehmen von ihren Portfolios auszuschließen, und die wirtschaftlichen Kosten des Besitzes, der  Lagerung und der Modernisierung dieser Massenvernichtungswaffen zu erhöhen. Finanzinstitutionen sollten 2017 dafür nutzen, um sich auf das Verbot vorzubereiten, starke Maßnahmen einzuleiten und sich jetzt aus dem Geschäft mit nuklearwaffenproduzierenden Unternehmen zurückzuziehen. „Don’t Bank on the Bomb“ ist ein Werkzeug, um finanziellen Institutionen und ihren Kunden dabei zu helfen, sich auf das Verbot vorzubereiten, indem sie die Geldflüsse zu Nuklearwaffenerzeugern unterbinden.

Bleibt nur noch herauszufinden: ist meine Bank bereit für das Verbot?

Den gesamten Bericht gibt es hier zum Nachlesen.

Read the original article on ICAN’s website in English here.


Weitere Artikel


Keine ähnlichen Artikel vorhanden

Bleib auf dem Laufenden und abonniere unseren Newsletter