Wer besitzt Atomwaffen?
Weltweit gibt es neun Staaten die über Atomwaffen verfügen: die USA, Russland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und die Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea).
Die neun Länder, die im Besitz von Atomwaffen sind, teilen sich in zwei Gruppen:
Die fünf „offiziellen“ Atomwaffenstaaten, anerkannt durch den Atomwaffensperrvertrag (NPT): USA, Russland, Frankreich, China, Großbritannien.
Die vier „De-Facto“-Atomwaffenstaaten, die nicht Mitgliedsstaaten des Atomwaffensperrvertrags sind: Israel, Pakistan, Indien, Nordkorea.
Wie viele Atomwaffen gibt es weltweit?
Die neun Atomwaffenstaaten besitzen insgesamt ca. 13.080 Atomwaffen/Nuklearwaffen (Quelle: SIPRI 2021).
Davon sind 3.825 mit einsatzbereiten Kräften stationiert. Wiederum 2.000 davon werden in hoher Alarmbereitschaft (Launch-On-Warning) gehalten und sind sofort einsatzbereit bzw. können ihr Ziel binnen weniger Minuten erreichen. Alle weiteren Waffen befinden sich in Reserve, um Lager oder sind für die Abrüstung vorgesehen.
Diese Zahl ist zwar viel geringer, als das weltweite Nuklearwaffenarsenal zum Höhepunkt des Kalten Krieges in den 1980er Jahren war. Es bedeutet aber dennoch einen Overkill an diesen Massenvernichtungswaffen für die Welt.
Die meisten dieser Waffen haben eine viel größere Sprengkraft als die Atombomben, die 1945 über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Ein einziger nuklearer Sprengkopf kann, würde er in einer großen Stadt detonieren, Millionen Menschen töten. Die Auswirkungen wären noch über Generationen spürbar.
Laut dem jährlichen Report von SIPRI, nimmt die Zahl der nuklearen Sprengköpfe in der Welt weiter ab. In erster Linie ist dies darauf zurückzuführen, dass die USA und Russland ausgediente Sprengköpfe abrüsten. Weltweit dürfte der Abbau einsatzbereiter Sprengköpfe aber zum Stillstand gekommen sein und ihre Zahl könnte in Zukunft wieder ansteigen.
In vielen Nuklearwaffenstaaten laufen derzeit umfangreiche und kostspielige Programme zur Modernisierung der Nuklearwaffenarsenale, wie zum Beispiel in den USA und Russland. Das heißt konkret, dass sowohl die nuklearen Sprengköpfe, als auch Raketen- und Flugzeugträgersysteme, sowie Kernwaffenproduktionsanlagen modernisiert werden.
Rüsten die Atomwaffenstaaten ihre Arsenale ab?
Die Politiker*innen einiger Nuklearwaffenstaaten haben zwar die Vision einer nuklearwaffenfreien Welt angesprochen, sie setzen allerdings keine konkreten Schritte zur Abschaffung der Waffenarsenale. Im Gegenteil: sie bringen ihre Arsenale gar auf den neuesten Stand.
Weil die Länder die über Atomwaffen verfügen, bei der Abrüstung versagen, steigt das Risiko, dass weitere Länder Nuklearwaffen besitzen wollen. Einzig die sofortige Abschaffung von Nuklearwaffen kann deren Weiterverbreitung und Verwendung zuverlässig verhindern.
Wo gibt es noch zusätzlich Atomwaffen?
Aufgrund des NATO-Abkommens zur nuklearen Teilhabe befinden sich in fünf europäischen Staaten US-amerikanische Atomwaffen. Darüber hinaus vertrauen 23 weitere Staaten auf den Schutz durch US-amerikanische Nuklearwaffen.
Abgesehen davon besitzen etwa 40 Staaten, die Atomenergie oder Forschungsreaktoren haben, die Fähigkeit, diese stattdessen zur Waffenherstellung einzusetzen. Die Verbreitung von nuklearem Know-how vergrößert das Risiko, dass weitere Staaten eine Atombombe entwickeln.
Neun Staaten besitzen insgesamt mehr als 17.000 Atomwaffen. Die USA und Russland halten etwa 2000 Atomwaffen in höchster Alarmbereitschaft – das heißt, diese sind binnen weniger Minuten einsatzbereit. Die meisten dieser Waffen haben eine viel größere Sprengkraft als die Atombomben, die 1945 über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. Ein einziger nuklearer Sprengkopf kann, würde er in einer großen Stadt detonieren, Millionen Menschen töten. Die Auswirkungen davon wären noch über Generationen spürbar.
Weil die Atommächte bei der Abrüstung versagen, steigt das Risiko, dass weitere Länder Nuklearwaffen besitzen wollen. Einzig die sofortige Abschaffung von Nuklearwaffen kann deren Weiterverbreitung und Verwendung zuverlässig verhindern. Die Politiker*innen einiger Nuklearwaffenstaaten haben zwar die Vision einer nuklearwaffenfreien Welt angesprochen, sie setzen allerdings keine konkreten Schritte zur Abschaffung der Waffenarsenale. Im Gegenteil: Sie bringen ihre Arsenale gar auf den neuesten Stand.
STAAT | NUKLEARWAFFENPROGRAMM | ARSENAL |
USA | Haben als erstes Land dieser Welt Atomwaffen entwickelt und sie als einziges in einem Krieg zum Einsatz gebracht. Geben für ihr Atomwaffenarsenal mehr Geld aus als alle anderen Staaten zusammen. | 5.550 Sprengköpfe |
Russland | Entwickelte als zweites Land der Welt Nuklearwaffen. Besitzt das größte Arsenal weltweit und investiert kräftig in die Modernisierung der Sprengköpfe und Trägersysteme. | 6.255 Sprengköpfe |
Vereinigtes Königreich | Unterhält eine Flotte von vier Atom-U-Booten in Schottland, von denen jedes mit 16 Trident-Raketen bestückt ist. Debattiert, ob es seine Atomstreitkräfte modernisieren soll oder abrüsten. | 225 Sprengköpfe |
Frankreich | Der Großteil seiner Nuklearsprengköpfe befindet sich auf U-Booten, die mit M45- und M51-Raketen bestückt sind. Ein U-Boot ist stets auf Patrouille. Einige Sprengköpfe sind auch für den Einsatz mit Flugzeugen vorgesehen. | 290 Sprengköpfe |
China | Hat ein kleineres Arsenal als die USA und Russland. Die Sprengköpfe sind für den Einsatz zu Luft, Land und Wasser geeignet. Es scheint, als ob es sein Arsenal nicht vergrößern würde. | 350 Sprengköpfe |
Indien | Mit der Entwicklung seiner Atomwaffen verstieß Indien gegen seine Verpflichtungen zur Nichtverbreitung. Vergrößert kontinuierlich sein Nuklearwaffenarsenal und verbessert die Trägersysteme stetig. | 156 Sprengköpfe |
Pakistan | Optimiert sein Nuklearwaffenarsenal und die damit zusammenhängende Infrastruktur maßgeblich. Hat sein Arsenal in den vergangenen Jahren erheblich vergrößert. | 165 Sprengköpfe |
Israel | Betreibt eine Politik der Ambiguität in Zusammenhang mit seinem Nuklearwaffenarsenal, indem es die Existenz eines solchen weder bestätigt noch bestreitet. Daher gibt es darüber kaum Informationen oder Diskussionen. | 90 Sprengköpfe |
Nordkorea | Betreibt ein Atomwaffenprogramm, das in den Kinderschuhen steckt. Sein Arsenal besteht vermutlich aus weniger als zehn Sprengköpfen. Es ist nicht klar, ob diese einsatzbereit sind. | 40-50 Sprengköpfe |
Insgesamt | 13.080 Sprengköpfe |
Umfassende Problematik
Aufgrund eines NATO-Abkommens zur nuklearen Teilhabe befinden sich in fünf europäischen Staaten US-amerikanische Atomwaffen. Darüber hinaus vertrauen 23 weitere Staaten auf den Schutz durch US-amerikanische Nuklearwaffen. Abgesehen davon besitzen etwa 40 Staaten, die Atomenergie oder Forschungsreaktoren haben, die Fähigkeit, diese stattdessen zur Waffenherstellung einzusetzen. Die Verbreitung von nuklearem Know-how vergrößert das Risiko, dass weitere Staaten eine Atombombe entwickeln.
STAAT | NUKLEARWAFFENPROGRAMM | ARSENAL |
USA | Haben als erstes Land dieser Welt Atomwaffen entwickelt und sie als einziges in einem Krieg zum Einsatz gebracht. Geben für ihr Atomwaffenarsenal mehr Geld aus als alle anderen Staaten zusammen. | 7700 Sprengköpfe |
Russland | Entwickelte als zweites Land der Welt Nuklearwaffen. Besitzt das größte Arsenal weltweit und investiert kräftig in die Modernisierung der Sprengköpfe und Trägersysteme. | 8500 Sprengköpfe |
Vereinigtes Königreich | Unterhält eine Flotte von vier Atom-U-Booten in Schottland, von denen jedes mit 16 Trident-Raketen bestückt ist. Debattiert, ob es seine Atomstreitkräfte modernisieren soll oder abrüsten. | 225 Sprengköpfe |
Frankreich | Der Großteil seiner Nuklearsprengköpfe befindet sich auf U-Booten, die mit M45- und M51-Raketen bestückt sind. Ein U-Boot ist stets auf Patrouille. Einige Sprengköpfe sind auch für den Einsatz mit Flugzeugen vorgesehen. | 300 Sprengköpfe |
China | Hat ein kleineres Arsenal als die USA und Russland. Die Sprengköpfe sind für den Einsatz zu Luft, Land und Wasser geeignet. Es scheint, als ob es sein Arsenal nicht vergrößern würde. | 250 Sprengköpfe |
Indien | Mit der Entwicklung seiner Atomwaffen verstieß Indien gegen seine Verpflichtungen zur Nichtverbreitung. Vergrößert kontinuierlich sein Nuklearwaffenarsenal und verbessert die Trägersysteme stetig. | 90–110 Sprengköpfe |
Pakistan | Optimiert sein Nuklearwaffenarsenal und die damit zusammenhängende Infrastruktur maßgeblich. Hat sein Arsenal in den vergangenen Jahren erheblich vergrößert. | 100–120 Sprengköpfe |
Israel | Betreibt eine Politik der Ambiguität in Zusammenhang mit seinem Nuklearwaffenarsenal, indem es die Existenz eines solchen weder bestätigt noch bestreitet. Daher gibt es darüber kaum Informationen oder Diskussionen. | 80 Sprengköpfe |
Nordkorea | Betreibt ein Atomwaffenprogramm, das in den Kinderschuhen steckt. Sein Arsenal besteht vermutlich aus weniger als zehn Sprengköpfen. Es ist nicht klar, ob diese einsatzbereit sind. | <10 Sprengköpfe |
Insgesamt | 17.300 Sprengköpfe |
Staaten im Besitz von Nuklearwaffen | USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien, Pakistan, Nordkorea |
Staaten, auf deren Staatsgebiet sich Nuklearwaffen befinden | Belgien, Deutschland, Italien, Niederlande, Türkei |
Staaten in nuklearer Allianz | Albanien, Australien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Griechenland, Island, Japan, Kanada, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Südkorea, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn |