Ein regionaler nuklearer Krieg, in dem 100 Atomwaffen von der Größe der Hiroshima-Bombe eingesetzt werden würden, hätte weltweit katastrophale Auswirkungen auf das Klima und würde Milliarden von Menschen einer Hungersnot aussetzen.
Nuklearwaffen sind als einzige Waffen in der Lage, alle komplexen Lebensformen auf der Erde in relativ kurzer Zeit zu zerstören. Würden in einem Krieg 1000 Nuklearwaffen verwendet werden – das sind fünf Prozent der globalen Lagerbestände –, wäre unser Planet nicht mehr bewohnbar. Ein regionaler Atomkrieg, bei dem ungefähr hundert Nuklearwaffen von der Größe der Hiroshima-Bombe eingesetzt würden, hätte weltweit derart katastrophale Auswirkungen auf das Klima und die Landwirtschaft, dass über eine Milliarde Menschen von Hungersnot bedroht wären, wie eine Studie der Organisation Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges („International Physicians for the Prevention of Nuclear War“, IPPNW) zeigt. Auch wenn dies nicht zur vollständigen Vernichtung der Menschheit führen würde, bedeutete es das Ende unserer heutigen modernen Zivilisation.
Verminderte Sonneneinstrahlung und Niederschlagsmengen
Rauch und Staub von einem regional begrenzten Atomkrieg würde weltweit ein plötzliches Abfallen der Temperaturen und verminderten Niederschlag zur Folge haben, da bis zu zehn Prozent der Sonneneinstrahlung nicht auf die Erdoberfläche durchdringen könnten. Eine solch plötzliche globale Abkühlung würde die Wachstumsperioden verkürzen und die landwirtschaftliche Produktion auf der ganzen Welt gefährden. Lebensmittel würden sich immens verteuern.
Steigende Lebensmittelpreise würde für Hunderte Millionen der ärmsten Bevölkerung bedeuten, dass Lebensmittel für sie unerschwinglich wären. Für diejenigen, die bereits chronisch unterernährt sind, würde eine um zehn Prozent verminderte Nahrungsaufnahme zum Hungertod führen. Weiters würden sich Infektionskrankheiten epidemisch ausbreiten und Konflikte über knappe Ressourcen überhandnehmen.
Wenn das gesamte Nuklearwaffenarsenal zum Einsatz gebracht werden würde, emittierten 150 Millionen Tonnen Rauch in die Stratosphäre. Dies hätte weltweit eine 45-prozentige Verminderung der Regenmenge und eine durchschnittliche Abkühlung der Erdoberfläche um sieben bis acht Grad Celsius zur Folge. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Abkühlung am Höhepunkt der letzten Eiszeit vor über 18.000 Jahren betrug fünf Grad Celsius.
Ein Atomkrieg würde zu einer langanhaltenden und schweren Schädigung der Ozonschicht führen und verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und Tiere haben. Ein deutliche Anstieg ultravioletter Strahlung würde die Hautkrebsrate erhöhen, außerdem enorme Ernteschäden und die Zerstörung des Meereslebens mit sich bringen.